GAP

Ziele - Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist die Schlüsselpolitik der EU, die den europäischen Landwirten dabei helfen soll, die Nahrung für die gesamte Gesellschaft Europas nachhaltig sicherzustellen. Dies soll auf einer stabilen, ausgeglichenen, sicheren und nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion für europäische Verbraucher beruhen und des weiteren Exportmöglichkeiten für die europäischen Landwirte gewährleisten.

Der EU-Sektor bedient rund 11 Millionen landwirtschaftliche Betriebe von unterschiedlicher Größe und beschäftigt mehr als 22 Millionen Arbeitnehmer direkt, wobei es indirekt fast zweimal so viele sind, wenn man die Nahrungsmittelverarbeitung, den Einzelhandel und verbundene Dienstleistungen einbezieht.

In den letzten Jahren ist die Bedeutung des Agrarsektors sogar gestiegen, wenn wir die nötigen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel einbeziehen. Auch hinsichtlich nachhaltiger Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, Erhaltung und Verbesserung von Biodiversität, Gewährleistung der Wasser- und Bodenqualität und nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung der ländlichen Gebiete, zählt der Agrarsektor zu den Schlüsselsektoren.

Neben den ursprünglichen Zielen, d.h. Steigerung der Landwirtschaftsproduktivität und Gewährleistung eines guten Lebensstandards für die EU-Landwirte, haben sich die aktuellen Ziele auch auf die Ernährungssicherheit auf EU- und globaler Ebene verlagert, wobei der Klimawandel und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen angepackt und die Landschaft in der gesamten EU betreut werden.

Geschichte - Die Geschichte der GAP ist mehr als 50 Jahre lang. Sie wurde 1962 als eine der ersten gemeinsamen Politiken in der EU ins Leben gerufen und konzentrierte sich auf die Stärkung der Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Die wichtigsten Ziele waren die Steigerung der Landwirtschaftsproduktivität und die Gewährleistung einer angemessenen Lebenshaltung für die EU-Landwirte. Seit ihrer Gründung ist es für alle EU-Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Politik der EU, die auf europäischer Ebene von den Geldmitteln des EU-Haushalts verwaltet wird.

Von Anfang an war die GAP erfolgreich, allerdings wurde sie im Laufe der Jahrzehnte zum Opfer ihres eigenen Erfolges. Zum Problem wurde die Überproduktion und das Hauptthema in den 80er Jahren war es, die Produktionsniveaus mit den Marktbedürfnissen in Einklang zu bringen.

Während der 90er Jahre wechselt die GAP von der Marktstützung zur Produzentenunterstützung. Die Preisunterstützung verlor an Wichtigkeit, und die Finanzierung stellte sich auf Direktbeihilfen an Landwirte um. Man hat angefangen, die Umweltaspekte zu fördern.

Die Reform im Jahre 2003 brachte wieder eine Änderung der EU-Unterstützung mit sich, und zwar führte sie zur Einkommensunterstützung der Landwirte. Die neue GAP unterbricht den Zusammenhang zwischen Subventionen und Produktion. Von jetzt an erhalten die Landwirte unter der Bedingung eine Einkommensunterstützung, dass sie sorgfältiger nach dem Ackerland sehen und Umwelt-, Tierschutz- und Nahrungsmittelsicherheitsnormen erfüllen.